Virale Trends: Wie Marken TikTok- und Instagram-Trends erfolgreich adaptieren

Virale Trends spielen auf Plattformen wie TikTok und Instagram eine entscheidende Rolle im Marketing. Marken, die diese Trends erfolgreich adaptieren, können ihre Reichweite erhöhen, ihr Engagement fördern und dadurch eine starke Awareness etablieren, welche wichtig ist, um schließlich relevante Conversions zu generieren. In diesem Beitrag gehen wir auf beispielhafte viralen Trends ein und wie man diese findet.

Was versteht man unter viralen Trends?

Viral bedeutet gemäß der Definition im Duden „besonders durch Kontakte in den sozialen Medien schnell weite Verbreitung im Internet findend“. Ein Social Media Beitrag erzielt also so viele Interaktionen, dass er bei weiteren User:innen ausgespielt wird. Viral werden Inhalte besonders, wenn sie Emotionen auslösen, unterhalten oder den Fokus auf relevante / aktuelle Informationen haben.

Die Algorithmen von TikTok und Instagram fördern solche Inhalte, indem sie sie einem breiteren Publikum präsentieren, was zu exponentiellem Wachstum führen kann. Dabei orientiert sich der Algorithmus besonders stark an der Interaktion der User:innen mit diesen Inhalten wie der Anzahl an Speicherungen, Shares, Kommentaren, Likes & Videoaufrufen sowie der Videowiedergabenzeit. Beispiele für virale Inhalte sind Challenges, Memes, Songs oder spezifische Hashtags, die innerhalb kurzer Zeit immense Popularität erlangen.

Ab wann ein Beitrag definitionsgemäß als “viral“ gilt, lässt sich pauschal nicht sagen. Es gibt Quellen, die davon sprechen, dass man durchschnittlich von Viralität sprechen kann, wenn ein Video innerhalb kurzer Zeit mindestens 100.000 bis 1.000.000 Aufrufe erzielt.

Erfolgreiche Strategien zur Adaption viraler Trends

Über verschiedene Methoden lassen sich Trends aufspüren und adaptieren. Hierbei sollten Unternehmen auf bestimmte Punkte achten, damit auch sie von einem Trend profitieren können und nicht in der Masse an Inhalten „untergehen“.

  1. Trend-Scouting: Als Marke sollte man kontinuierlich aktuelle Trends beobachten, um frühzeitig relevante Entwicklungen zu erkennen. Tools zum Social-Media-Monitoring wie z.B. Talkwalker können hierbei hilfreich sein.
  2. Authentizität & Markenfit: Nicht jeder Trend passt zu jeder Marke. Es ist wichtig, Trends zu identifizieren, die mit den Werten und der Identität der Marke harmonieren, um authentisch zu bleiben.
  3. Personalisierung: Anstatt Trends eins zu eins zu kopieren, sollten Marken sie kreativ anpassen, um ihre Einzigartigkeit hervorzuheben.
  4. Timing & Geschwindigkeit: In der schnelllebigen Welt der sozialen Medien ist es entscheidend, Trends zeitnah aufzugreifen, um relevant zu bleiben. Hierfür sollte man Prozesse schaffen, um auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Mit ChatGPT lassen sich z.B. Aufgaben erstellen, wodurch man einen ersten Wissensstand jeden Morgen / einmal wöchentlich usw. geliefert bekommt.
  5. Interaktion & Community-Engagement: Die aktive Einbindung der Community durch Challenges oder User-Generated Content fördert die Bindung und erhöht die Reichweite.

Beispiele für virale Marketing Trends

In den vergangenen Jahren haben sich viele Trends etabliert, die von Marken aufgegriffen und kreativ personalisiert worden sind. Hier ein paar Beispiele für beliebte Inhalte auf Social Media:

1. De-Influencing und Underconsumption

Anders als traditionelle Influencer:innen werben De-Influencer:innen für sparsamen Konsum, Minimalismus und Reparieren statt Kaufen. Viele User:innen zeigen dabei ihren echten Alltag wie z.B. ungespültes Geschirr rumliegend, unaufgeräumte Wohnung, Pickelpaste im Gesicht, … und vieles mehr. Als Unternehmen könnte man sich diesen Trend zu Nutze machen, in dem man den echten Büroalltag darstellt oder kleine Fails von Videodrehs für eine Kampagne zeigt – sich also als Marke mit menschlichen Fehlern präsentiert, die zum Schmunzeln anregen.

Beispiel: @joi_bella auf Instagram

2. Car Promotion

Angefangen hat es mit einem Video, in dem ein Bantley als Status Symbol gezeigt wurde. Seitdem wurde es von vielen Kanälen parodiert, wie z.B. von Knossi, der das gleiche mit einem Delorian umgesetzt hat:

Beispiel: @therealknossi auf TikTok

3. Gen Z Marketing Skript

Hier werden Begriffe und Redewendungen, die häufig von der Generation Z genutzt werden, in Videos durch ältere Personen aufgegriffen. Die Buchhandlung Hugendubel erzielte hierdurch u.a. um die 65K Likes:

Beispiel: @hugendubelbuchhandlungen auf TikTok

4. KI-generierte Promotion-Videos

Erinnern Sie sich an Barbenheimer? Das Video und die Kampagne dahinter generell erzielte unglaublich viel Aufmerksamkeit und lockte viele ins Kino. „Barbie“ führte die Rangliste der umsatzstärksten Kinostarts des Jahres 2023 an. Beide Filme zusammen spielten 235 Millionen US-Dollar ein.

Das Video zur Kampagne wurde mit einer KI generiert und vereinte beide Welten miteinander. Seitdem haben sich die Möglichkeiten weiterentwickelt und man kommt nicht mehr um KI generierte Videos herum. Adidas hat dieses Jahr einen Werbespot mit dem KI Tool Midjourney umgesetzt.

5. „Very demure, very mindful“

Dieser Satz hat 2024 für viel Awareness gesorgt. Der Ausdruck wurde von Joolie Lebron geprägt, die ihn erstmals in einem satirischen Video über “das richtige” Make-up am Arbeitsplatz verwendete. Nachdem das Video viel Aufmerksamkeit erzielt hat, machte sie sich den Ausdruck zu eigen und erstellte mehrere Videos zum Thema, wie man sittig isst, ein Flugzeug verlässt usw.

Beispiel: @joolieannie auf TikTok

6. „Brat Girl Sommer“

Der Trend wurde durch das ästhetische Studioalbum „Brat“ der britischen Sängerin Charli XCX ausgelöst. Die dort vorkommenden visuellen Elemente inspirierten zahlreiche Fans und Designer, was zu einem weit verbreiteten Modetrend führte. Der spezifische Grünton, oft als „Brat Green“ bezeichnet, wurde zu einem dominanten Farbtrend im Sommer 2024. U.a. Beauty-Influencer greifen diesen Trend auf und kreieren Make-up-Looks inspiriert vom „Brat“-Stil.

Beispiel: @kurtgeiger auf TikTok

7. Interaktive Challenges

Interaktive Challenges eignen sich nicht nur hervorragend, um Engagement zu fördern, sondern auch, um die Community langfristig stärker zu binden.

Der Versandhändler Otto startete die #MachDichZumOtto-Challenge auf TikTok, bei der Nutzer humorvolle Inhalte erstellten. Innerhalb von vier Wochen wurden 147 Millionen Views generiert und 59.000 Videos hochgeladen.

Fazit & Ausblick

Die erfolgreiche Adaption viraler Trends erfordert ein tiefes Verständnis der eigenen Marke, der Zielgruppe und der Dynamik sozialer Medien. Durch authentische und kreative Implementierung können Marken ihre Relevanz steigern und eine stärkere Bindung zu ihrer Community aufbauen. In Zukunft wird die Fähigkeit, flexibel und schnell auf neue Trends zu reagieren, weiterhin ein entscheidender Faktor im digitalen Marketing sein.

Lust auf einen Wissenstest? Die Zeit hat ein lustiges Quiz erstellt, bei dem Sie Ihr Wissen rund um Social Media Trends 2024 testen können: Social-Media-Trends: Kennen Sie die viralen Momente des Jahres? | ZEIT ONLINE

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