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Podcast – Der Kanal, um gehört zu werden? (Teil 1)

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Das Radio ist unser Alltagsbegleiter – auf dem Weg zur Arbeit, während des Putzens oder beim Kochen, oft hören wir es nebenbei. Heute wird dieses Medium jedoch häufig durch einen Podcast ersetzt. Im Angebot sieht man dabei nicht nur unterhaltende Podcasts, die aus einem Hobby entstanden sind, sondern auch Business-Podcasts. Im Rahmen der Studie „B2B Podcast Monitor 2020“ gaben 48% der befragten Professionals an, Podcasts zu hören; vor allem die Themen (65%) sowie die Möglichkeit der Weiterbildung (61%) weckten dabei das Interesse. Auch Unternehmen können das Potenzial des trendigen Mediums nutzen, indem sie Podcasts selbst aufnehmen und veröffentlichen oder die eigene Werbung dort implementieren. Wie aber verläuft eine erfolgreiche Implementierung?

Hierzu hilft ein Blick auf die Entwicklung des Mediums Podcast.

Podcast – ein neuer Trend?

Im August 2020 gaben im Rahmen einer BITKOM-Studie 8% von 1.002 befragten Deutschen an, Podcasts täglich zu hören, weitere 7% hören diese wöchentlich. Insgesamt hört bereits jeder dritte Deutsche mindestens selten Podcasts und ein weiterer Anstieg an Zuhörerzahlen wird prognostiziert. Ebenfalls erhöht sich die präferierte durchschnittliche Dauer eines Podcasts jährlich. Momentan liegt diese, laut BITKOM-Studie, bei 18 Minuten. Die Beliebtheit des Mediums ist auf dessen Charakteristika zurückzuführen. So ist die digitale Version des Radios an jedem Ort und zu jeder Uhrzeit abrufbar. Zudem kann die Wiedergabe gestoppt und zu einem späteren Zeitpunkt fortgeführt werden.

Die besten Wirtschafts-Podcasts

Quelle: podwatch.io

Hier zu sehen sind die besten Wirtschafts-Podcasts aus den aktuellen iTunes- und Spotify-Charts vom 12.01.2021.

Der „Handelsblatt Morning Briefing“-Podcast beispielsweise (Platz 4) wird täglich um 6.00 Uhr sowohl auf Spotify als auch auf weiteren Kanälen veröffentlicht und bietet vor allem Finanz- und Wirtschaftsinteressierten tagesaktuelle Nachrichten. Dabei wurde die Digitalstrategie der Zeitung um diesen Podcast erweitert.

Auch Unternehmen schätzen die Möglichkeit, die ihnen mit einem eigenen Podcast zur Verfügung stehen. Unter anderem bietet Audi den Podcast „Die Zukunft ist elektrisch“ an und thematisiert dort die Elektromobilität.

In der Gesundheitsbranche veröffentlicht die AOK regelmäßig den Podcast „Morphium & Ingwer“.

Weitere Unternehmen und Institutionen, die Podcasts aufnehmen, sind Telekom, Hornbach und BITKOM. Diese Beispiele stellen jedoch nur eine Auswahl von Corporate Podcasts dar und es können noch viel mehr entdeckt werden.

Corporate Podcasts – Was können die?

Grundsätzlich dienen Corporate Podcasts als Erweiterung des Marketing-Mix, denn die Bespielung weiterer Kanäle kann sich positiv auf die Reichweite eines Unternehmens auswirken. Unternehmen können Aufmerksamkeit wecken, wenn Zuhörer den Corporate Podcast interessant finden. Außerdem wirkt ein Unternehmen für Nutzer oft nahbarer und sympathischer mit Hilfe eines Podcasts, da der Zuhörer über die Sprecher, die das Unternehmen repräsentieren, eine persönlichere Beziehung zur Marke entwickeln kann. Zudem kann die Kundenbindung gestärkt werden, da insbesondere bei Podcasts gilt:

Wer einmal abonniert, bleibt Abonnent.

Unternehmen, die in einer Nischenbranche tätig sind, besitzen auf den Streaming-Plattformen ebenfalls eine hohe Wahrscheinlichkeit gehört zu werden, da Zuhörer ihre Podcasts oft gezielt nach Themen und Interessen auswählen und dabei seltener nach der höchsten Abonnentenzahl entscheiden. Entsprechend der Ausrichtung des Corporate Podcasts können auch Themen des Kundenservices mit aufgenommen werden. Beispielsweise können wiederkehrende Fragen an das Unternehmen im Rahmen eines Podcasts beantwortet werden und sind anschließend für Kunden jederzeit abrufbar. Hierdurch kann die Informationsasymmetrie zwischen Kunde und Unternehmen verbessert werden. Die Potenziale eines Corporate Podcasts sind eindeutig, doch wie laufen Aufnahme und Veröffentlichung ab?

Der Weg zum eigenen Corporate Podcast

Entscheidet sich ein Unternehmen dafür, einen eigenen Podcast zu starten, müssen im Vorfeld einige Aspekte bedacht werden.

Zunächst gilt es festzulegen, welche Themen im Fokus stehen sollen.

Über welche Themen will ich sprechen?

So kann ein Podcast dazu genutzt werden, um das eigene Unternehmen vorzustellen: Mitarbeiter, Abteilungen oder Arbeitsprozesse können für Zuhörer interessant sein. Jedoch ist bei diesem Modus darauf zu achten, dass der Podcast nicht zu stark nach Eigenwerbung klingt und Hörer deshalb davon abgeschreckt werden.

Alternativ kann auch über Themen gesprochen werden, die zu der Branche, dem Produkt oder der Dienstleistung des Unternehmens passen. Dabei besteht das Potenzial, Expertenwissen zu präsentieren und so die Reputation des Unternehmens zu stärken.

Wer spricht in meinem Podcast?

Zudem will der Podcast-Sprecher sorgfältig ausgewählt werden. Dies kann eine einzelne Person sein oder auch ein Duo bzw. eine Gruppe, die eine Unterhaltung im Podcast führen. Diese Wahl ist vor allem wichtig, da der oder die Sprecher das Unternehmen nach außen repräsentieren; wer hier sorgfältig auswählt, kann den Erfolg des Podcasts stark positiv beeinflussen. Es sei auch daran erinnert, dass eine schlechte Auswahl den gegenteiligen Effekt hätte. Hier sollten vor allem sowohl die Authentizität des Sprechers als auch seine Aussprache und Diktion im Fokus stehen. Ebenso stellen Interviews ein weiteres Konzept dar, das Abwechslung in den Podcast bringt.

Wann und wie oft will ich mein Thema den Zuhörern präsentieren?

Außerdem sollte die Periodizität des Podcasts vorab bestimmt und künftig auch eingehalten werden. Zuhörer verlassen sich schließlich darauf, dass ihnen eine neue Folge täglich, wöchentlich oder monatlich zur Verfügung steht. Die Anfertigung eines Redaktionsplan ist sinnvoll, um die Periodizität sowie die Abstimmung der Themen zu gewährleisten.

Welche Rahmenbedingungen habe ich? Budget? Ausstattung?

Zusätzlich zu den personellen Ressourcen benötigt ein Unternehmen ein verfügbares Budget, um einen Podcast zu realisieren. Computer oder Laptop, Mikrofon, ein geeigneter Raum sowie eine USB-Schnittstelle stellen das Minimal-Equipment für die Aufnahme dar. Zudem stellt die Auswahl eines geeigneten Raums einen weiteren Faktor dar, der die Aufnahmequalität beeinflusst. Eine Software kann zusätzlich gekauft werden, um die Audioaufnahmen nachträglich zu bearbeiten. Hier findet sich eine Auswahl an Bearbeitungsprogrammen speziell für Podcasts.

Der Podcast ist aufgenommen – und jetzt?

Wie Sie Ihre Aufnahmen veröffentlichen, wie sie den Erfolg messen können, welche Werbemöglichkeiten es gibt und die Antwort auf die Frage „Podcast nutzen – aber wie?“ geben wir in Teil 2 unseres Beitrags „Podcast – Der Kanal, um gehört zu werden?“ in der kommenden Woche.

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