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Social Media Monitoring: Brandwatch Analytics [Tooltest]

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Brandwatch ist wohl eines der bekanntesten Unternehmen im Bereich Social Media Monitoring. Das liegt nicht nur daran, dass das Vizia Social Media Command Center auf der dmexco gut sichtbar den Social Buzz zum Event visualisierte, sondern auch an der Tatsache, dass das Unternehmen aus England bereits seit 2005 am Markt ist.

Brandwatch bietet drei verschiedene Produkte an: Das bereits erwähnte Social Media Command Center Vizia 2, eine Zielgruppen- und Influencer-Analyse namens Brandwatch Audiences sowie das älteste und für die meisten unserer Use Cases relevante Social Listening und Analytics Tool Brandwatch Analytics, auf welches wir in diesem Artikel eingehen werden. Als Benchmark haben wir Talkwalker herangezogen.

KATEGORIE 1: SETUP

Der Bereich Setup ist gut strukturiert. Queries können einfach mit booleschen Operatoren eingerichtet und Tagging Rules eingegeben werden. In einer Vorschau sieht man, wie der Verlauf des Queries war, welche Autoren und welche Sites das Topic am häufigsten nennen. Als Channel können jedoch nur Twitter, Facebook und Instagram angelegt werden. Channels und Queries können, genauso wie Autoren, gruppiert werden. Die Möglichkeit, hierarchische Tags zu vergeben fehlt jedoch. Des Weiteren sind in der Default-Einstellung keine historischen Daten verfügbar.

KATEGORIE 2: PERFORMANCE & DATA VOLUME

In unserem Test hat Brandwatch Analytics etwas mehr Mentions als Talkwalker gefunden. Ein Grund hierfür sind die Eigenschaften der Spracherkennung von Talkwalker. In unserem Test haben wir nur englische und deutsche Funde berücksichtigt. Talkwalker hat deutschsprachige Funde jedoch mit einer anderen Sprache ausgewiesen. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass Talkwalker sich stark am Namen des Accounts oder an verwendeten Hashtags orientiert und nicht so sehr am Text als solchem.

Auf News-Seiten und Blogs hat Brandwatch Analytics jedoch weniger Mentions gefunden. Das lässt darauf schließen, dass das Tool eher auf Social Media ausgerichtet ist. Allerdings hat Talkwalker auf Instagram mehr Beiträge gefunden, insbesondere wurden Kommentare zu Posts separat ausgewiesen.

Die Erkennung des Sentiments ist bei beiden Tools noch ausbaufähig, Brandwatch hat jedoch um 17% besser performt. Eine besondere Herausforderung für die Tools ist die Erkennung des Sentiments bei Bildern.

KATEGORIE 3: TAGGING & BEARBEITUNG DER ERGEBNISSE

Brandwatch Analytics ist in diesem Bereich ein sehr intuitives Tool, gut geeignet für Anfänger. Bei der Bearbeitung der Funde kann es jedoch nicht an Talkwalker heranreichen. Im Dashboard können nur maximal 100 Funde angezeigt werden, was das Handling erschwert; Bulk Actions, wie z. B. Tagging sind bei den 100 angezeigten Funden jedoch möglich. Es gibt drei Sentimente, die in der Dashboard-Ansicht via Mouseover geändert werden können. Tags können vergeben werden, nachdem Funde ausgewählt oder in der Einzelansicht geöffnet wurden. Dort ist die Bearbeitung per Shortcuts möglich. Praktisch: Mentions können an andere User zugewiesen und Kategorien, wie z. B. Service, Hotline zugeordnet werden. Nachteil: In der Searchbox können leider keine Operatoren verwendet werden.

Ebenfalls unpraktisch ist die Tatsache, dass man, nachdem man Filter ausgewählt hat, in einem zweiten Schritt zusätzlich auf „Apply“ klicken muss.

Im Dashboard kann man Metrics von Funden ausblenden. Das Engagement wird neben den Funden ausgewiesen. Einige Metrics, wie z. B. Geschlecht, Ort, Status können geändert werden. Andere, wie z. B. die Sprache, jedoch nicht.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass direkt Infos zum User angezeigt werden, wenn man auf das Bild der Twitter-Profile klickt. Mentions können direkt aus dem Tool geteilt werden und bei Facebook und Twitter kann man direkt im Tool interagieren.

KATEGORIE 4: EXPORT, DASHBOARD, REPORTING & ALERTING

Export: Es gibt 108 Spalten mit Metrics, aber kein Indizierungsdatum. Der Export enthält jedoch den kompletten Text, was ggf. zu Urheberrechtsverletzungen führen kann. Nachteil: Bei einem Export von über 5.000 Funden muss der Export über ein gesondertes Tool erfolgen. Dort sind Filter, wie z. B. Sprache, Uhrzeit nicht einstellbar. Es wird kein Deeplink zu Facebook-Kommentaren ausgewiesen, was bei der manuellen Bearbeitung mühsam ist.
Dashboards: Sie sind einfach und individuell anzulegen. Außerdem gibt es vorgefertigte Templates für unterschiedliche Use Cases. Metrics können ausgeblendet werden. Nachteil: Wenn man im Dashboard arbeitet, muss man es immer speichern, das stört beim Workflow. Ein voreingestelltes, allgemeines Dashboard (Analytics bei Talkwalker), in dem man die Mentions sieht, gibt es nicht. Außerdem wird im Dashboard Trending Topics nicht erklärt, was die Definition von Trending ist.

Reports: Dashboards können als Report heruntergeladen werden, oder per Template erstellt werden. Sie werden als PPT heruntergeladen. Pluspunkt: Grafiken, Texte und Sprechblasen sind editierbar, sodass man die Werte manuell anpassen oder kopieren kann.

Alerts: Customized Alerts sind möglich. Es sind die gleichen Filter-Möglichkeiten wie bei der Suche verfügbar – das ermöglicht eine sehr feine Justierung der Alerts (z. B. Funde von Usern ab einer bestimmten Menge Followern).

FAZIT

Brandwatch Analytics ist ein gutes und ausgereiftes Tool. Für unsere Use Cases bevorzugen wir jedoch die Lösung von Talkwalker. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Anzahl der Channels eingeschränkt ist. Außerdem sind das Handling beim Tagging und die Dashboards nicht so zufriedenstellend wie bei Talkwalker. Vorteilhaft ist jedoch, dass man Queries, Channels und Autoren gruppieren kann, die hohe Anzahl der Funde sowie die Erkennung des Sentiments. Positiv ist auch, dass Grafiken, Texte und Sprechblasen im Report editierbar sind und die Export-Datei bis zu 108 Metriken enthält.

Jeder Use Case ist natürlich unterschiedlich und deshalb ist es wichtig, sich bei der Tool-Auswahl gut beraten zu lassen. Wenn Sie Fragen zu weiteren Funktionen der genannten Tools oder zu Ihrem Use Case haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

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